Das Drei-Jungfrauen-Grab in der Waldlichtung
Im Zentrum von Wentzwiller, dem hübschen Dorf unweit von Folgensbourg, steht ein Wegweiser mit der Ortsangabe „Aux trois vierges“. Er führt zu einer idyllischen Lichtung im Wald zwischen Wentzwiller und Hagenthal, wo die Grabstätten von drei wundertätigen Jungfrauen liegen. Über die Herkunft der Frauen ist nichts Genaues bekannt. Laut der Überlieferung sollen sie hier in der Einsamkeit fromm gelebt und Gutes getan haben, bevor sie von einem Unbekannten ermordet wurden. Die Bewohner von Wentzwiller bestatteten die drei Frauen mit allen Ehren im Wald, und im Lauf der Zeit entwickelte sich hier eine Wallfahrt. Von Hilfe bei Gehbehinderungen und Zahnschmerzen wird berichtet. Im Dorf bringt man die drei Jungfrauen auch mit Einbeth, Wilbeth und Worbeth in Verbindung – Begleiterinnen der heiligen Ursula. Im 19. Jahrhundert wollte der Pfarrer von Wentzwiller mit der Legende aufräumen. Er ließ die Gräber öffnen und fand zu seinem Erstaunen drei Skelette, die er auf den Friedhof überführen ließ. Nach der Bestattung begann ein sintflutartiger Regen, der erst aufgehört haben soll, als die drei Eremitinnen wieder an ihrem alten Platz im Wald lagen.