St. Martinskirche mit der weinenden Madonna
Sie steht hoch oben am Altar in der St. Martinskirche, festlich gekleidet in ein weisses Gewand – die ‹weinende Madonna› von Endingen am Kaiserstuhl, geschaffen um das Jahr 1450. Mit Krone und Szepter stellt sie Maria Königin dar, auf dem Arm ihr fröhliches Jesuskind, das lächelnd den Reichsapfel hält. Unzählige Menschen suchen jedes Jahr Zuflucht bei dieser Muttergottes, vor allem an den Marienfesten. Die Hauptfeier jedoch findet an Christi Himmelfahrt statt: Am Vorabend kommen Pilger aus dem ganzen Kaiserstuhl und dem nahen Elsass hierher, um an der grossen Lichterprozession teilzunehmen. Blumengeschmückte Altäre werden am Strassenrand errichtet, auf denen auch die ersten Früchte und der Endinger Wein, der ‹Käppilli Wii›, zur Segnung aufgestellt sind.
An Christi Himmelfahrt wird der Jahrestag des Tränenwunders gefeiert, das sich am 27. Mai 1615, dem Vorabend des Auffahrtstages, hier ereignet haben soll. Nach diesem Ereignis setzte eine grosse Wallfahrt ein, zumal das Weinen als Zeichen für kommendes Unheil angesehen und nach 1618 auf den Ausbruch des Dreissigjährigen Krieges bezogen wurde.
Die schöne Altstadt mit dem barocken Rathaus und der St. Peterskirche lädt zu einem beschaulichen Spaziergang ein.