Das Martinskirchlein im Feld
„Saint-Martin des Champs“ liegt, wie der Name sagt, draußen im Feld, rund 500 Meter südwestlich vom Dorfzentrum Oltingue entfernt. Nach einer alten Sage soll hier einst eine Stadt gewesen sein. Tatsächlich handelt es sich bei dem spätgotischen, dem heiligen Martin geweihten Gotteshaus um die aus merowingischer oder frühkarolingischer Zeit stammende Mutterkirche der umliegenden Orte Oltingue, Fislis, Huttingue und Lutter. Möglicherweise steht sie auf dem Boden eines früheren, vorchristlichen Heiligtums. In der Nähe hat man prähistorisches Steinwerkzeug, aber auch römische Tonwaren, Ziegel und behauene Steine gefunden. Auf dem Oltinger Berg weisen Steinwälle und Überreste von Wohngruben auf eine verschollene, gallo-römische Burg hin. Bei Grabungen hat man 1989 unter dem Fußboden der Kirche Gräber und Sarkophage aus dem 7. bis 8. Jahrhundert entdeckt und unter dem Verputz der Mauern im Chor stieß man auf Spuren alter Fresken aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, die aber nur noch zum Teil erkennbar sind. Adam und Eva sind beispielsweise zu entdecken, der heilige Georg im Kampf mit dem Drachen und die heilige Katharina mit dem Rad.