Ein barockes Gesamtkunstwerk
Als mächtiges barockes Gesamtkunstwerk präsentiert sich die Klosteranlage St. Peter – von weitem schon grüssen die beiden Kirchtürme mit ihren Zwiebelkuppeln. Die wundervolle erhöhte Lage am Südhang des hohen Kandels erlaubt einen Blick bis hinüber zum Feldbergmassiv.
St. Peter war von Anfang an neben einem politischen auch ein kulturelles Zentrum, in dem sich später eine eigentliche Gelehrtenakademie entwickelte, in der bedeutende Werke zur Geschichts- und Rechtswissenschaft entstanden. Besondere Berühmtheit erlangte hier der Mathematiker, Physiker und Uhrenkonstrukteur Thaddäus Rinderle als ‹Uhrenpater›, dem der Schwarzwälder Uhrenbau entscheidende technische und künstlerische Anregungen verdankt.
Im 18. Jahrhundert erlebte die Abtei nochmals eine Blütezeit. Der begabte Vorarlberger Peter Thumb wurde beauftragt, ein dem Zeitgeist des 18. Jahrhunderts entsprechendes Kloster mit Gotteshaus zu erbauen. Ein geniales Meisterwerk ist ihm gelungen. Der lichtdurchflutete, weisse Kirchenraum mit seinen schlanken Säulen und den lebensgrossen Statuen der Zähringerherzöge entfaltet die ganze Pracht des ‹himmlischen Thronsaales› in Vorarlberger Tradition.
Ganz besonders malerisch zeigt sich der Ort an Fronleichnam und an Christi Himmelfahrt, wenn sich die Menschen in ihren Schwarzwälder Trachten hier zu Gottesdienst und Prozession einfinden.