Der heilende Brunnen im Möhlintal
Am westlichen Rand von Freiburgs Hausberg Schauinsland – einem wundervollen Gebiet für Wanderungen – liegt im stillen Möhlintal das kleine Dorf St. Ulrich, bekrönt von der von weitem sichtbaren, barocken Kirche mit der ehemaligen Benediktinerabtei. Am Fuss der Kirche rauscht ein Brunnen, dessen Wasser heilkräftig sein soll besonders bei Augenleiden. Alle Jahre wird das ‹Ulrichswasser› denn auch am Festtag des Heiligen, am Sonntag nach dem 14. Juli, nach der Vesper gesegnet.
Die Lebensgeschichte des Klostergründers findet man dargestellt auf den reichen Deckengemälden der ehemaligen Klosterkirche, die heute als katholische Pfarrkirche dient und auf dem Ulrichsaltar, auf dem der Heilige als Helfer und Wundertäter mit dem hl. Benedikt dargestellt ist. Im Kreuzaltar liegt das ‹durch Wunder berühmte Grab› des Heiligen, wie dort geschrieben steht.
Abt Hugo von Cluny hatte Ulrich betraut mit der Verbreitung der cluniazensischen Reformideen; so wurde er Prior im neu gegründeten Kloster in Grüningen bei Oberrimsingen. Das Grüninger Kloster verlegte er 1087 in das stille Möhlintal, wo er am ‹Zell› genannten Platz den passenden Ort fand, dort bestand schon in karolingischer Zeit eine Mönchszelle. Hier verbrachte der unermüdliche Kämpfer für die Kirchenreform sein Lebensende, erblindet nach langjähriger Augenkrankheit, er starb am 14. Juli 1093.