Die Quellgrotte bei der St. Sebastian-Kirche
Im kleinen Dorf Schlatt bei Bad Krozingen lohnt sich ein Halt. Tritt man durch den Eingang an der Quellenstrasse Nr. 4, gelangt man auf einen idyllischen Platz mit Brunnen, an dem früher ein Lazariterkloster mit Mühle stand. Hier am schattigen Abhang des ‹Schlatter Bergle› rauscht aus einer Grotte eine der stärksten Oberflächenquellen der oberen Rheinebene. In unmittelbarer Nähe steht etwas erhöht, sich ganz an den Berg anschmiegend, die ummauerte Kirche aus dem 13. Jahrhundert, die St. Sebastian, dem Patron gegen Pest und Seuchen, geweiht ist.
Bis ins 18. Jahrhundert war es hier Brauch, die Neugeborenen am Tauftag in die ‹Lazariter-Quelle› zu tauchen und sie anschliessend auf dem Apollinaris-Altar der Kirche dem Schutz dieses Heiligen anzuvertrauen.
Das ‹Schlatter Bergle› ist ein kleiner Aussichtspunkt, den man gut von Bad Krozingen mit einem Spaziergang durch den Kurpark und den Rebhang hinauf erreichen kann und von dort nach Schlatt hinunter gelangt. Auf dem nördlichen Sporn bestand eine Keltensiedlung und westlich vom Dorf gab es einen Grabhügel, den ‹Heidenbuck› oder ‹Hunnenbuck›, der von der Bevölkerung als Grab des Hunnenkönigs Attila bezeichnet wurde. Dieser soll hier nach einer Sage mit seinen Schätzen und einem lebensgrossen goldenen Kalb begraben sein. Bei archäologischen Untersuchungen hat man tatsächlich eine keltische Anlage eruiert und im Hügel u.a. einen Ring aus Eisenschlacken und Asche gefunden, der auf die damalige Eisenverhüttung hinweist.