Die Bergkirche mit dem ‹Kinderbrünneli›
In stiller Abgeschiedenheit liegt die heute reformierte Johannes-Kirche auf dem Nimberg am Tor zum Kaiserstuhl. Eine herrliche Rundsicht geniesst man hier über die Rebberge und hinüber bis zum Michaelsberg. Funde aus der Römerzeit und dem Mittelalter bezeugen, dass der Ort früh besiedelt war. Verschwunden ist das kleine Antoniterkloster, das von der Freiburger Niederlassung 1456 hier in Obernimburg eingerichtet wurde. Es wird vermutet, dass das heutige, nach Süden ausgerichtete Kirchenschiff aus dieser Zeit stammt. Die Antoniter haben hier vor allem Hautkranke, die vom ‹Antoniusfeuer› (Mutterkornvergiftung) befallen waren, gepflegt. Als die Antoniter-Niederlassung nach der Reformation aufgehoben wurde, richtete der Markgraf von Baden in den Gebäuden ein Spital ein. Heute liegen die Überreste unter dem neuen Friedhof begraben; ältere Einwohner erinnern sich noch an die Ruinen des ehemaligen Klosterkellers, der hier noch zu sehen war.
Erst in den Jahren 1952–1954 hat man die reichen Fresken in der Kirche entdeckt und wieder freigelegt. Rechts vom Eingang ist der Kirchenpatron Johannes der Täufer dargestellt; im Chor prangt das Jüngste Gericht mit Jesus, flankiert von zwei mächtigen Posaunenengeln, und in Einzeldarstellungen findet man die vier Evangelisten und weitere Heilige. In mahnenden Worten wird hier ausserdem verkündet: «Des Fleisches Üppigkeit verheert die erste Welt – seht wie in Herzeleyd bringt, was dem Fleisch gefällt!»
Ein paar Schritte unterhalb der Kirche ist das ‹Kinderbrünneli› zu entdecken. «Da holt der Storch die Kinder» hat man noch bis vor wenigen Jahrzehnten im Dorf erzählt.