Erentrudis auf dem Kapellenberg
Alle Jahre wird am Erentrudistag (Sonntag nach 30. Juni ) auf dem 271 m hohen Kapellenberg das ‹Munzinger Käppelefescht› gefeiert mit Festgottesdienst, Musik und Bewirtung. Aber auch an ruhigen Tagen lohnt sich der kurze Aufstieg zur St. Erentrudiskapelle, dem Wahrzeichen von Munzingen am Tuniberg, wird man doch auf dem lauschigen Plätzchen mit einer herrlichen Rundsicht über die Rebberge bis auf den Schwarzwald und die Vogesen und bei gutem Wetter bis zum Schweizer Jura belohnt.
Die hl. Erentrudis war die erste Äbtissin des um 700 gegründeten Frauenklosters Nonnberg in Salzburg, wird dort als Landesmutter verehrt und war eine Nichte des dortigen Klostergründers, des hl. Bischofs Rupert von Salzburg. Im Breisgau hat man die beiden irrigerweise zu Geschwistern des hl. Trudpert im nahen Münstertal gemacht. Ursprünglich war die Kultstätte auf dem Tuniberg eine Art Schutzhütte ohne Altar und Fenster. Nach dem Dreissigjährigen Krieg nahm jedoch die Verehrung der hl. Erentrudis erheblich zu und der kleine Bau wurde zu einem viel besuchten Wallfahrtsort aus der ganzen Umgebung. Nach der Legende war Erentrud eine vorbildliche Klosterfrau voll barmherziger Nächstenliebe zu Armen, Kindern und Kranken und allen, die sie um Hilfe baten. Im Salzburger Frauenkloster wird diese Tradition mit der kostenlosen Essensabgabe an Bedürftige bis heute weitergeführt.