Die Johanniterkapelle – dramatische Fresken und verschollene Altartafeln
Spaziert man durch die malerische Marktgasse der alten Zähringerstadt und am Rathaus vorbei, führt beim Albrechts-Platz ein schmales Gässlein hinunter zum Rhein. Auf halben Weg stösst man dabei auf die nach aussen hin unscheinbare Johanniterkapelle. Auf der gegenüber liegenden Strassenseite liegt das Areal der ehemaligen Johanniterkommende, das in den Jahren 1456 und 1457 erbaut wurde als Ersatz für den ursprünglichen Sitz, der vor den Stadtmauern lag und 1448 im Krieg gegen Habsburg unter Hans von Rechberg zerstört worden war. Heute befinden sich hier Privatwohnungen.
An den Kirchenwänden wird man überrascht von dramatischen Darstellungen des Jüngsten Gerichts, die um 1490 von Künstlern der Schongauerschule geschaffen und 1947/50 restauriert worden sind. An der Stelle des barocken Margareten-Altars stand ursprünglich der von Johannes Lösel, Komtur von Basel und Rheinfelden und späterer Grossprior in deutschen Landen gestiftete Hochaltar um 1455, gemalt von einem Meister am Hochrhein um 1456–1460. Dessen prachtvolle, auf vergoldetem Tannenholz gemalte Tafeln sind heute in alle Winde zerstreut. Nur eine Tafel befindet sich noch im Rathaus Rheinfelden. Die Kapelle gehört heute der Stadt Rheinfelden und wird für Ausstellungen genutzt.