Patronin der Spielleute
Sie wirkt wie eine einfache Frau aus dem Volk, die Schmerzensmutter Notre Dame du Dusenbach. Das zierliche Gnadenbild, eine Holzstatue aus dem 15. Jahrhundert, stellt Maria mit dem leblosen Sohn auf den Knien dar und ist noch heute das Ziel vieler Menschen, die täglich den Wallfahrtsort Dusenbach bei Ribeauvillé aufsuchen.
Rund zwei Kilometer hinter dem Ortsausgang von Ribeauvillé in Richtung Sainte-Marie-aux-Mines öffnet sich das bewaldete Dusenbachtal. Von einem Parkplatz aus führen drei Wege in rund halbstündigem Spaziergang zum kleinen Kloster hinauf. Die Überraschung ist gross, wenn sich oben der Wald öffnet und der Blick frei wird auf das Ensemble von Kirche, Kapelle und Kloster, das an diesem wundervollen Flecken Natur auf einem Fels errichtet wurde. Drei Kapuzinerpater leben hier und betreuen die Wallfahrer, im ‹Abri des pèlerins› wird für das leibliche Wohl gesorgt. Von hier aus kann man noch weiter aufsteigen zu den drei Burgen St. Ulrich, Girsberg und Ribeaupierre. Um das Ende des 15. Jahrhunderts wird die Madonna von Dusenbach zur Schirmherrin der Spielleute. Die Marien-Feiertage waren von jedem Gesellschaftsbruder zu respektieren, und jeweils am Tag nach Mariä Geburt, dem 8. September, fand in Rappoltsweiler die Jahresversammlung der Bruderschaft statt: die Adligen von Rappoltstein waren die weltlichen Schutzherren dieser Bruderschaft.
Auch Dusenbach hat mehrfache Zerstörungen erlitten und ist immer wieder neu aufgebaut worden; die heutigen Bauten wurden 1894 nach den ursprünglichen Plänen errichtet. Wandgemälde in der Gnadenkapelle des Klosters erzählen die wechselvolle Geschichte des Wallfahrtsorts, von dem noch heute eine geheimnisvolle Ruhe ausgeht.