Wo Doktor Faustus den Tod fand
Spaziert man durch die schöne Altstadt von Staufen am Ausgang des Münstertals, stösst man beim Marktbrunnen auf das Gasthaus zum Löwen. «Anno 1539 ist im Leuen zu Staufen Doktor Faustus so ein wunderbarlicher Nigromanta gewesen elendiglich gestorben», ist dort an der Fassade in gotischer Schrift zu lesen unter einem burlesken Fresko, das Mephisto zeigt, wie er den Alchemisten überfällt. Der plötzliche Tod des Arztes, Astrologen und Schwarzkünstlers hat damals wohl Anlass zum Gerücht gegeben, der Teufel habe ihn geholt.
Staufen und sein von Reben umgebener Schlossberg war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt; archäologische Funde lassen auf eine Höhensiedlung während der Bronzezeit und auf eine eisenzeitliche Siedlung der Hallstattkultur schliessen. Aus der römischen Kaiserzeit gibt es Überreste in der Stadt, in der Umgebung und auf dem Schlossberg. Ein alemannisches Hiebschwert hat man am Hügel gefunden und Gräberfelder oberhalb des Stadtteils Wettelbrunn bezeugen eine Besiedlung zur Zeit der Merowinger.
Die Burg, wie sie sich heute noch in ihren Fundamenten zeigt, wurde vermutlich zu Beginn des 12. Jahrhunderts durch die Herren von Staufen errichtet, die im Dienst der Zähringer Herzöge, der Stadtgründer von Freiburg im Breisgau, standen
Schutzpatronin von Staufen ist die hl. Anna, im Volksmund ‹Mutter Anna› genannt. Ihr Jahrestag fällt auf den 26. Juli und alle Jahre gibt es ihr zu Ehren am Sonntag davor ein grosses Fest.