St. Chrischona, ein alter sakraler Ort
Mehrere Legenden ranken sich um die drei Kirchen auf den Hügeln rund um Basel: um St. Chrischona am westlichen Dinkelberg oberhalb von Bettingen und Grenzach-Wyhlen, um St. Margarethen in Binningen am Basler Stadtrand sowie um St. Ottilia oberhalb von Lörrach auf dem Tüllinger Berg. Die drei Heiligen werden in der aus frühchristlicher Zeit überlieferten Sage von den „Elftausend Jungfrauen“, die mit der heiligen Ursula auf dem Weg von Rom nach Köln in Basel Halt machten, erwähnt. Sie sollen sich hier abgesetzt haben, um ihr Leben in Abgeschiedenheit als Klausnerinnen zu beschließen. Nach einer anderen Sage sollen drei Töchter eines Ritters vom Schloss Pfeffingen, deren Liebhaber von ihrem Vater ermordet wurden, auf den drei Hügeln Einsiedeleien errichtet und sich morgens mit Glocken und abends mit Öllampen Zeichen gegeben haben. 1974 wurden bei St. Chrischona über 90 Gräber mit Skeletten, davon mehr als 50 Kinderskelette zutage gefördert. Die Wallfahrt hierher ist nach der Reformation versiegt. 1966 überließ die Stadt Basel die Kirche der Evangelischen Pilgermission, die in den angrenzenden Liegenschaften ein theologisches Seminar betreibt.