Drei 'heilige Hügel' rund um Basel
Eine ganze Reihe von Legenden rankt sich um die drei Frauen-Kirchen auf den Hügeln rund um Basel: um St. Chrischona am westlichen Dinkelberg oberhalb von Bettingen und Grenzach-Wyhlen, um St. Ottilia oberhalb von Lörrach auf dem Tüllinger Berg – sowie um St. Margarethen in Binningen am Rand des Bruderholz – auf der Anhöhe am Eingang zum Leimental.
Der Margarethenhügel sieht ganz danach aus, als ob hier schon ein heidnischer Kultort gestanden und das christliche Gotteshaus sich siegreich an seine Stelle gesetzt habe. Als Frauenheiligtum dürfte dieser Kultort seine Ursprünge tatsächlich weit vor den Anfängen des Christentums haben. Viele weibliche Heilige haben vorchristliche Göttinnen als Vorgängerinnen; in diesem Fall weist ein überliefertes rätoromanisches Margarethenlied auf diesen Umstand hin, welches die Frau als Göttin darstellt, die unerkannt unter den Menschen weilte. Darstellungen in der bildenden Kunst zeigen Margaretha mit einem Drachen – dem sagenhaften Tiersymbol der Göttin Belena. Als Heilige ist Margaretha den ‚Vierzehn Nothelfern‘ zugeordnet.
Der frühmittelalterliche Chor der Kirche St. Margarethen wurde – ebenso wie das Basler Münster – genau auf den Sonnenaufgang zur Sommersonnenwende ausgerichtet. Der Vorplatz gibt den Blick frei bis in den Schwarzwald und in die Vogesen.
Wenn es im Winter hier einmal schneit, eilen ganze Kinderscharen zum Margarethenhügel, um mit ihren Schlitten den kleinen Hang hinunter zu sausen. Im Sommer hingegen ist das dahinter liegende Sonnenbad ein beliebter, geruhsamer Treffpunkt für Sonnehungrige.