Ort der Stille für Menschen aller Konfessionen
Viele Klöster, die einst eine bedeutende Rolle im religiösen, aber auch im wirtschaftlichen Leben spielten, beherbergen heute andere Institutionen. Zu ihnen gehört das Kloster Beinwil, Wahrzeichen am Passwang im solothurnischen Schwarzbubenland. Seit Januar 2019 leben fünf orthodoxe Männer im ehemaligen katholische Kloster. Der Verein «Heiliges Orthodoxes Kloster Johannes Kapodistrias, Beinwil» lehnt sich spirituell an ein Kloster auf der griechischen Insel Zakynthos an, wo sein geistlicher Vater, Archimandrit Dionysios, lebt. Der Alltag im Kloster Beinwil besteht aus Gebet und Arbeit, Gäste sind herzlich willkommen am klösterlichen Alltag teilnehmen.
Das Benediktinerkloster in Beinwil wurde am Ende des 11. Jahrhunderts durch den Abt Esso von Hirsau gegründet, nicht zuletzt als Hospiz für Durchreisende auf dieser Sonnenterrasse zwischen Laufen und Balsthal. Es erlebte bald eine grosse materielle und geistige Blüte; nach dem 13. Jahrhundert geriet es in die politischen Auseinandersetzungen der Städte Basel und Solothurn und wurde dabei mehrfach verwüstet. 1633 kehrte in den neu erstellten Gebäuden wieder ein Klosterleben ein, doch verlegte der damalige Abt Fintan Kiefer 1648 den Konvent von Beinwil zum nahen Wallfahrtsort Mariastein – als Erinnerung an Beinwil trägt Mariastein noch heute in seinem Wappen zwei parallel schräg gestellte Knochen (Gebeine).
1980 gründete der Abt von Mariastein in Zusammenarbeit mit dem Kirchenratspräsidenten der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt die Stiftung Kloster Beinwil, welche die ökumenische Begegnungsstätte Kloster Beinwil trägt, während die Kirche weiterhin im Besitz der Kirchgemeinde des Dorfs verbleibt.