Die Kirche zu ‹Patapere› von einem Alemannen gestiftet
Zwischen Belchen und Rheinebene liegt auf einer kleinen Anhöhe das idyllische Dorf Betberg. In der Ortsmitte plätschert ein Brunnen; von dort führt eine Treppe hinauf zu einem verträumten stillen Platz mit Friedhof und Kirche. Betberg war im 8. Jahrhundert der Herrensitz eines alemannischen Adligen. Nachdem er den christlichen Glauben angenommen hatte, liess er hier eine Kirche erbauen. Diese wird erstmals im Jahr 789 erwähnt als ‹Kirche zu Patapere›. Später, im Jahr 1111 kamen Kirche und Grundbesitz an das Kloster St. Peter. In diese Zeit fällt vermutlich der Bau der heute bestehenden Kirche. Es wird vermutet, dass in Betberg (Patapere) bereits in vorchristlicher Zeit ein Heiligtum stand. Dies entspricht auch einer Anweisung von Papst Gregor aus dem Jahr 601 an die angelsächsische Mission, dass die heidnischen Heiligtümer nicht zerstört, sondern zu Stätten werden sollten, «wo die zum neuen Glauben Gekommenen an den ihnen vertrauten Orten dem wahren Gott dienen konnten».
Zu beachten sind die Wandmalereien der Betberger Wehrkirche. In der Eingangshalle finden wir die Passion Christi, wahrscheinlich angelehnt an Dürers Passion von 1511. Judas wird hier im Abendmahl in Landsknechtkleidung dargestellt – ein Hinweis auf die vermutete Entstehung des Gemäldes zur Zeit des Bauernkriegs von 1524/25. Dasselbe gilt für die Kriegsszenen im Inneren an der Westwand der Kirche und auf der Empore.