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6.3. Fridolinstag
Bad Säckingen

Prozession am Sonntag nach dem 6. März

Mitfasten / Sonntag Lätare

Mitte der Fastenzeit, auch „Todsonntag“ genannt, Winter und Frühling kämpfen um die Vorherrschaft

Mitfasten / Sonntag Lätare
Vögisheim bei Müllheim

Hisgier

Mitfasten / Sonntag Lätare
Haslach im Kinzigtal

Scheibenschlagen und Feuerrad am Schiibebuck in Schnellingen

20.3. Tag- und Nachtgleiche
Ballon d'Alsace

Die Sonne geht exakt im Osten auf über dem Gipfel des 70 km entfernten Schwarzwaldbelchen.

Ostern

Im Jahre 325 auf dem Konzil von Nicäa wurde festgelegt: Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn, dieser fix am 21.3.

Ostermontag
Eichen am See

Eierspringen

Weisser Sonntag
Effingen

7 Tage nach Ostern: Eierleset, nur jedes gerade Jahr

26.4. Trudpertumgang
Münstertal

Prozession mit dem Reliquienschrein

30.4. Walpurgisnacht
1.5. Wallburga
Leymen

Prozession nach Heiligenbrunn, anschliessend Messe und Volksfest

Anfang Mai / Beltene
Ballon d'Alsace

Etwa 40 Tage nach der Frühjahrstagundnachtgleiche, Beginn des keltischen Sommerhalbjahres, die Sonne geht in Ost-Nordost auf hinter dem Gipfel des Grand Ballon.

Anfang Mai
Neuenburg am Rhein

Prozession zur Heilig-Kreuz-Kapelle am 1. Sonntag im Mai

Fête de Saint-Gangolph
Schweighouse

1. oder 2. Sonntag im Mai: Messe im Freien, anschliessend Kuckucksmarkt

Anfang Mai / Himmelfahrt

40 Tage nach Ostern Himmelfahrt Christi

Anfang Mai / Hagelfyrtig
Überstrass

40 Tage nach Ostern: „Hagelfyrtig“ – Messe im Freien bei Notre Dame du Grunenwald

Anfang Mai / Himmelfahrt
Endingen

40 Tage nach Ostern: Lichterprozession am Vorabend

Anfang Mai / Pfingsten

50 Tage nach Ostern

Anfang Mai / Pfingstmontag
Saint-Brice bei Oltingue

51 Tage nach Ostern: Messe im Freien, Bewirtung

Anfang Mai / Pfingstmontag
Altkirch

51 Tage nach Ostern: Fête Saint-Morand

Mitte Mai / Fronleichnam

10 Tage nach Pfingsten / 60 Tage nach Ostern

Mitte Mai / Fronleichnam
Hüfingen im Schwarzwald

10 Tage nach Pfingsten: Prozession und Blumenteppiche

Mitte Mai / Fronleichnam
St. Peter im Schwarzwald

10 Tage nach Pfingsten: Prozession

21.6. Sommersonnenwende
Ballon d'Alsace

Die Sonne geht im Nordosten über dem Markstein in Richtung Petit Ballon auf

21.6. Sommersonnenwende
Basel

Sonnwendfeier in der Münsterkryta: Die Sonne geht über dem Schwarzwald auf, genau in der Längsachse des Münsters.

21.6. Sommersonnenwende
Soultzbach-les-Bains

letzter Samstag im Juni: Sonnwendfeuer

21.6. Sommersonnenwende
Amarin Tal

letzter Samstag im Juni: Sonnwendfeuer in mehreren Orten

30.6. Saint-Thiébaut
Thann

Tanneverbrenne / Crémation des trois sapins

15.7. St. Ulrich
St. Ulrich im Möhlintal

Sonntag nach 15.7. Festgottesdienst und Prozession

Mitte Juli
Eichsel

Sonntag nach dem 15.7. Eichseler Umgang mit den Reliquien der „Drei Jungfrauen“, anschliessend Dorffest

Ende Juli / 14 Nothelfer
Oberlarg

Messe und Prozession mit Segnung der Autos

Ende Juli / Pantaleon
Niederrottweil

Sonntag nach 27.7., Festgottesdienst mit Pferdesegnung

Anfang August / Lugnasad
Ballon d'Alsace

Etwa 40 Tage nach der Sommersonnenwende, die Sonne geht in Ost-Nordost auf, hinter dem Gipfel des Grand Ballon

Anfang August
Reiningue

Foire Saint-Laurent: Jahrmarkt am 1. Sonntag im August

14.8.
Orschwihr

Hexenfeuer auf dem Bollenberg in der Nacht vom 14. auf den 15. August

15.8. Maria Himmelfahrt
Gengenbach

Kräuterbüschelweihe

15.8. Maria Himmelfahrt
Undervelier

Tag der Kranken in der Grotte Sainte-Colombe

15.8. Maria Himmelfahrt
Überstrass

Festgottesdienst,Bewirtung, Lichterprozession

15.8. Maria Himmelfahrt
Todtmoos

Hochfest der Schutzpatronin am Sonntag nach dem 15. August

20.8. Saint Bernard
Lucelle

Fête Saint Bernard, am Sonntag nach dem 20. August

Ende August
Wentzwiller

„Heilafescht“, am vorletzten Sonntag im August

1.9. Verena
Zurzach

Verenatag

Anfang September
Ribeauvillé

„Pfifferdaj“ am 1. Sonntag im September

8.9. Mariä Geburt
Ribeauvillé

Wallfahrt der ‹Pfyffer› am Vormittag des 2. Sonntags im September zu Notre Dame de Dusenbach

8.9. Mariä Geburt
Vorbourg

2. Woche im September, Wallfahrten ‹Semaine du Vorbourg›

22.9. Tag-und Nachtgleiche
Ballon d'Alsace

Die Sonne geht auf hinter dem Gipfel des 70 km entfernten Schwarzwaldbelchen.

22.9. Landelin
Ettenheimmünster

Pferdeprozession am Sonntag nach dem 22. September

30.10. Halloween

Halloween, von All Hallows’ Eve, der Abend vor Allerheiligen, benennt die Volksbräuche am Abend und in der Nacht vor dem Hochfest Allerheiligen, vom 31. Oktober auf den 1. November.

1.11. Allerheiligen

In den östlichen Kirchen gab es schon seit Anfang des 4. Jahrhunderts Allerheiligenfeste, es galt, bei der Fülle der Märtyrer nach den Verfolgungen keinen zu vergessen. Das Pantheon in Rom war das Heiligtum der antiken Götterwelt. Am 13. Mai 609 wurde es von Bonifatius IV. umfunktioniert und Maria und allen Märtyrern geweiht, dazu wurden 28 Wagenladungen mit Gebeinen von Märtyrern aus den Katakomben um Rom in die Kirche gebracht. Er ordnete eine jährliche Feier an am Freitag nach Ostern. Papst Gregor III. weihte eine Kapelle in der Basilika St. Peter allen Heiligen und legte den Feiertag auf den 1. November. Ende des 8. Jahrhunderts begann man das Fest in Frankreich zu feiern, Papst Gregor IV. dehnte 839 den Gedächtnistag auf die ganze Kirche aus. Seither wird Allerheiligen und Allerseelen an den ersten beiden Novembertagen begangen.

2.11. Allerseelen
Allerseelen

Zwischen dem 31. Oktober und 2. November gedenken viele Länder der Welt mit recht unterschiedlichen Feier- und Gedenktagen ihren Verstorbenen. Wobei die meisten dieser Anlässe einen Bezug zu Allerheiligen (1. November) und Allerseelen (2. November) aufweisen. Eine der ungewöhnlichsten Varianten des Allerseelen-Festes feiert man allerdings in Mexiko, wo die Menschen mit dem sogenannten Día de los Muertos (alternativ auch: Día de Muertos oder Día de los Difuntos), dem mexikanischen Tag der Toten, ihren verstorbenen Angehörigen gedenken.

Grundlage dieses Feiertages ist die von den eingeborenen Völkern Mexikos stammende Vorstellung, dass die Geister der Verstorbenen am Día de los muertos ihre Familien und geliebten Menschen besuchen kommen. Im Rahmen dieser Mythologie stirbt eine Seele nicht, sondern verweilt am jenseitigen Ort des Todes (span. Mictlan) und kehrt jedes Jahr an einem bestimmten Tag auf Besuch ins Diesseits zurück, um dann mit den lebenden Verwandten zu feiern. Der Tod wurde in diesen Kulturen also nicht als Ende betrachtet, sondern das Leben selbst lediglich als eine Durchgangsstation zwischen verschiedenen Daseinsformen angesehen. Nach dem Kalender der Azteken fiel dieser Tag in den Zeitraum zwischen Ende Juli und Anfang August, wurde aber durch die christlichen Priester der Conquista während des 16. und 17. Jahrhunderts auf das Allerheiligen verschoben (span. Día de Todos Santos). Die Verschmelzung dieser beiden Traditionen führte dazu, dass die Mexikaner den Tag der Toten während der ersten beiden Tage im November feiern und schließlich zur heutigen Form eines der wichtigsten mexikanischen Feste mit dem Höhepunkt an Allerheiligen führte.

Anfang November / Samhain
Ballon d'Alsace

Etwa 40 Tage nach der Herbsttagundnachtgleiche, Beginn des keltischen Winterhalbjahres. Die drei keltischen Siedlungen Britzgyberg, Basel-Gasfabrik und Augusta Raurica liegen auf der Linie des Sonnenaufgangs.

11.11. Martini

Wissen Sie, warum der Karneval am 11. November beginnt, doch am Ende des Tages wieder auf Eis gelegt wird? Und was hat das mit dem Advent zu tun? Die Antwort liefert ein Blick in die Kirchengeschichte.

5. 12. Klausenbigger
Steinach im Kinzigtal

Statt einem Nikolaus in rotem Mantel besuchen in Steinach mystische Gestalten die Kinder zuhause in den warmen Stuben. Zwischen dem 3. und 5. Dezember wird es sehr geheimnisvoll im beschaulichen Steinach im Kinzigtal. Wenn sich die Dunkelheit über den Ort legt und warmes Licht durch die Fenster der Stuben auf die Straßen schimmert, dann hört man sie wieder, die Klausenbigger. Sie kommen immer zu viert: Die Doppelerscheinung des Heiligen Nikolaus in weißem Gewand, Bart und Mitra. Dem eigentlichen Klausenbigger – groß ist er, mit einem langen, vogel- oder pferdekopfähnlichen Schnabel, zwei rote Augen, Nase und Mund, sowie einer roten Mütze, wie sie Esel tragen, auf dem weißen Körper. Und natürlich der unheimliche Rubelz. Dick eingepackt in ein Schaffell, mit einer furchterregenden schwarzen Maske und einem Hasenfell über den Kopf, die Rute hält er in der Hand. Kettenrasselnd folgt er der Gruppe in die Häuser. Bis ins Mittelalter soll dieser traditionelle Brauch zurückgehen, den es so nur in Steinach gibt.

21.12. Wintersonnenwende
Ballon d'Alsace

An der Wintersonnenwende geht die Sonne im Südosten auf hinter dem Gipfel des Tödi in den Glarner Alpen, dazwischen liegt der Jura Belchen.

24.12. Weihnachten
Ziefen

„Nünichlingler“

24.12. Weihnachten
Endingen

„Heiliwoog holen“

24.12. Weihnachten
Rheinfelden - CH

„Brunnensingen“ der Sebastianibruderschaft

31.12. Silvester
Rheinfelden - CH

„Brunnensingen“ der Sebastianibruderschaft

Anfang Februar / Imbolc
Ballon d'Alsace

Etwa 40 Tage nach der Wintersonnenwende, Mitte des keltischen Winterhalbjahres. Die Sonne geht in Ost-Südost auf. Die drei keltischen Siedlungen Britzgyberg, Basel-Gasfabrik und Augusta Raurica liegen auf der Linie des Sonnenaufgangs.

2.2. Mariä Lichtmess
Neue Fasnacht / Herrenfasnacht

47 Tage vor Ostern.

 

Alte Fasnacht / Bauernfasnacht

40 Tage vor Ostern. Die alte Fastnacht ist ein Überbleibsel des ursprünglichen Beginns der Fastenzeit. Das neue, frühere Anfangsdatum wurde auf der Synode von Benevent 1091 vorverlegt, weil man die Sonntage aus dem Fastengebot herausgenommen hatte und die nun fehlenden Tage vor dem bisherigen Beginn anfügen musste, um wieder auf 40 Tage zu kommen.

Funkensonntag

Feuer und Scheibenschlagen

Euphrosyne im Kloster Klingental

Kleinbasel

Wallfahrt zu Euphrosyne

Von Basels ältester Brücke, der Mittleren Brücke, hat man einen faszinierenden Blick auf die Rheinfront von Kleinbasel. Dort locken lange Spaziergänge entlang der Uferpromenade, auf schattigen Sitzplätzen unter Bäumen kann man verweilen, an mehreren ‚Buvetten‘ kann man Speisen und Getränke genießen, die Uferbefestigungen laden zum Sonnenbad ein. Wenige Meter flussabwärts fällt ein großer Gebäudekomplex besonders auf. Zur Rheinfront steht die ehemalige Kaserne, dahinter steht eine große inzwischen umgebaute alte Kirche, daneben liegt das älteste Gebäude, das ‚Museum Kleines Klingental‘. Es handelt sich um den „Gründungsbau“ des ehemaligen Nonnenklosters Klingental. Für einen besonders romantischen Zugang wählt man eine der vier Drahtseinfähren . Mit dem ‚Vogel Gryff‘ setzt man über den Rhein und legt direkt vor dem ‚Museum Kleines Klingental‘ an.

Im Erdgeschoss betritt man einen großen Saal mit eindrucksvoller Holzdecke, das große Refektorium, anschließend folgen die Räume der ehemaligen Klosterküche mit rauchgeschwärzter Balkendecke. Heute sind hier Originalskulpturen des Basler Münsters ausgestellt, um sie vor weiterer Zerstörung zu retten. Die Wunderwerke der mittelalterlichen Steinmetzkunst wirken sehr eindringlich aus dieser nahen Perspektive. In einem Anbau sieht man die gotische Schaffneistube, sie ist getäfelt und mit einer Holzdecke aus dem 15. Jahrhundert ausgestattet. Hier arbeitete die ‚Schaffnerin‘, die für das leibliche Wohl der Nonnen zuständig war, und vom Guckfenster aus den Klostereingang und die Lieferanten überwachen konnte. Im Obergeschoss ist der ehemalige Speisesaal aus dem Jahr 1508 weitgehend im Originalzustand erhalten. Von diesem kleinen Refektorium hat man eine prächtige Aussicht auf den Rhein und die Grossbasler Stadtsilhouette. Auch sind einige Klosterzellen erhalten in denen die Nonnen, später Bedienstete des Klosters lebten. Weitere Räume werden für Ausstellungen genutzt. Höhepunkt sind hier die wunderbaren großen Modelle von Stadt und Kloster, mit denen man noch mehr in mittelalterliche Zeiten eintauchen kann, die ganze Geschichte des Klosters Klingental entfaltet sich.

Die Geschichte des Klosters beginnt 1274, als 12 Stiftsdamen ihr Kloster in Wehr aufgeben mussten. Der Minnesänger und Ritter Walther von Klingen hatte den Nonnen reiche Stiftungen gemacht. In Kleinbasel kauften die Nonnen einen Besitz am ‚Niederen Teich‘ mit drei Mühlen und einer Säge. Innerhalb von nur 13 Wochen konnte der ‚Gründungsbau‘ direkt an der Stadtmauer fertiggestellt werden. Von Anfang an war aber geplant, für einen großen Klosterbau die Stadtmauer nach Norden zu erweitern. Der Rat der Stadt genehmigte die Erweiterung, die Nonnen bezahlten die neue Stadtmauer. Die Hauptaufgabe der Nonnen bestand im Totengedenken und in Erziehung und Ausbildung von Mädchen zu künftigen Nonnen. Dank Geschenken und Stiftungen der Adligen, dank dem hohen Einkaufsgeld der Klosterfrauen und ihrer Erbschaften, nicht zuletzt auch dank ihrem außergewöhnlichen Geschäftssinn, wurde Klingental zum reichsten und vornehmsten der 10 Klöster der Stadt Basel. Neben dem großen Klostergelände mit einträglichen Gewerbebetrieben besaß es auch noch zahlreiche Ländereien im Elsass und im Breisgau. Die geistlichen Angelegenheiten im Klingental besorgten Predigermönche als Beichtväter und Kapläne. Vermutlich durch sie angeregt erhielt Ende des 15. Jahrhunderts der Kreuzgang einen Totentanz-Reigen, wie im Großbasler Predigerkloster auf der anderen Rheinseite.

Die Klingentalerinnen besaßen in den Mauern ihres Klosters einen außerordentlichen Heilsschatz, das Grab der heiligen Euphrosyne, einer Cousine der heiligen Ursula. Es war das einzige Heiligengrab Basels, das viele Bürger der Stadt und Pilger aus dem näheren Umland anlockte. Die Gebeine der Euphrosyne kamen offenbar durch Reliquienhandel von Köln in das Basler Dominikanerinnenkloster, ein möglicher Übermittler könnte Johann von Köln sein, der 1308-1328 als Kaplan in Klingental wirkte. Die Heilige genoss große Popularität im 15. Jahrhundert, von vielen Wallfahrten wird berichtet. Der Papst erteilte 1452 Ablass für den «ruhmwürdigen Leib» der Heiligen. Durch die Aufhebung des Klosters nach der Reformation sind die Zeugnisse der bedeutenden Wallfahrt verloren gegangen. Beim Umbau der Kirche zu Lagerhaus und Kaserne im 17.Jahrhundert wurde das Grab zerstört. Nur ein Bogen auf der nördlichen Außenseite des heutigen Ateliergebäudes erinnert an die Position des Grabes. Die Reliquien gelangten im 17. Jahrhundert in das Kloster Muri im Aargau, das Inventar verzeichnet dort «Rel(iquiœ) S.Euphrosyna?».

Alle Unruhen um Reformen im Kloster endeten endgültig 1529 mit dem Bildersturm der Reformation. Man drängte darauf, dass sich die Nonnen verheiraten und das Kloster verlassen sollten, 14 Nonnen ließen sich nach und nach auszahlen, jedoch nicht alle. Mit der Übernahme des Klosters hatte der Rat sich zu gedulden bis die letzte Nonne Ursula von Fulach 1559 mit einer Leibrente entschädigt wurde. Das städtische Schaffneramt verwaltete nun die Güter und vermietete die Gebäude. In das einst reich ausgestattete Gotteshaus wurden schon im 17. Jahrhundert Böden für mehrere Stockwerke eingezogen. Die umgebaute Kirche diente zeitweilig als Salzmagazin, später als Pferdestall, Militärküche und Mannschaftssäle waren eingerichtet, es gab eine Polizeiwache und Arrestzellen.

Glücklicherweise hat der Basler Bäckermeister und großartige Maler Emanuel Büchel im Auftrag des Basler Rates die Totentanzgemälde zusammen mit den Inschriften in den Jahren 1766/67 festgehalten. Der Kreuzgang, der damals an eine Baufirma als Lager vermietet war, verfiel mehr und mehr und musste schließlich 1860 dem Neubau der Kaserne weichen. Das Maßwerkgitter vom Grabmal der Euphrosyne wurde in den Kreuzgang des Münsters hinübergerettet. Nachdem das Militär 1966 ausgezogen war, entstanden in der Klosterkirche 40 Künstlerateliers. Der ‚Gründungsbau‘ wurde renoviert und die Basler Denkmalpflege und das ‚Museum Kleines Klingental‘ zogen ein. Dank der Zeichnungen Emanuel Büchels konnte Alfred Peter 1941/42 ein Modell des Kreuzgangs mit den Totentanz-Gemälden und dem Grab der Euphrosyne herstellen. Das ist nun im ‚Museum Kleines Klingental‘ ausgestellt.

Man verlässt diese Oase der Ruhe über die Rückseite des ‚Gründungsbaus‘, den ehemaligen Eingang des Klosters. Eine Gasse führt vorbei am ‚Beichtigerhaus‘, hier wohnten die Beichtväter der Nonnen, noch außerhalb des Klosterbezirks. Ein alter Mühlstein ziert einen kleinen schattigen Platz, die ehemaligen Mühlen des Klosters sind zu Wohnhäusern umgebaut. Wenn man genau hinschaut, erkennt man noch den Verlauf des ‚Mühlteichs‘. Mit Gründung der Stadt hatte man im 13.Jahrhundert bei der ‚Schliessi‘ Wasser von der Wiese abgezweigt, drei ‚Teiche‘ versorgten Mühlen und Sägen, später auch Färbereien in Kleinbasel. Der Ausflug ins Mittelalter endet am Torbogen des ehemaligen Klosters. Am Eckhaus ist eine alte Ansicht des Klosters gemalt und der Totentanz erinnert an den Kreuzgang der Nonnen. Mit wenigen Schritten gelangt man von hier in das lebendige Kleinbasel mit seinen vielen Geschäften und Gaststätten.