Romanische Sinnbilder und zeitgenössische Kunst
Eingebettet in eine fast unberührte Berglandschaft am Fusse der wenig befahrenen Passstrasse am Oberen Hauenstein, liegt das zu neuem Leben erweckte Kloster Schönthal. Zu Fuss dauert der Spaziergang vom Dorf Langenbruck aus eine knappe Viertelstunde. Wie verzaubert bleibt man vor dem geheimnisvollen Hauptportal der romanischen Kirche stehen und versucht, die Sinnbilder zu deuten, die ein Steinmetz hier vor rund achthundert Jahren angebracht hat.
Ursprünglich war Schönthal ein Doppelkloster gewesen, eine religiöse Gemeinschaft von Männern und Frauen, die in getrennten Häusern lebten. Bereits 1266 ist jedoch nur noch von einem Benediktinerinnen-Konvent die Rede. Weiterhin aber wallfahrten zahlreiche Pilgerscharen nach Schönthal, besonders zu den Christiania-Reliquien, die hier aufbewahrt wurden. Als 1463 in Kleinbasel die Pest ausbrach, veranstalteten Domstift und Rat von Basel eine Prozession, an der 1’500 Personen teilnahmen. Bei der Kantonstrennung von Basel-Stadt und Basel-Landschaft im Jahre 1833 wurde das Schönthalgut verkauft, seit 1989 ist es in Privatbesitz des Werbefachmanns John Schmid. Der neue Besitzer wollte hier sein Projekt ‹Culture at Schönthal› für zeitgenössische Skulpturenkunst verwirklichen und konnte damit den wunderbaren Ort mit Ausstellungen in der Kirche und Tagungsräumen neu beleben. Wer heute den Skulpturenweg im Freien begeht, gerät zuletzt hoch oben im Wald in den Bann eines alten Märchens, das einen erschauern lässt.