Walburga in der Chapelle Heiligenbrunn
Auf der ‹längsten Tramstecke Europas› fährt man aus Basels Innenstadt hinaus aufs Land durch das liebliche Leimental und steigt aus im Bahnhöflein Leymen auf französischem Boden. Steil führt die Rue de la Gare hinunter zur Rue prinicipale, wo man links kurz der Landstrasse nach Liebenswiller folgt und nach der Birsigbrücke bergauf zum Landgut und der Kapelle ‹Helgenbrunn› gelangt. Eine Landschaft voller Ruhe tut sich hier auf mit einem wundervollen Blick über das Leimental. Neben der Kapelle liegt ein Brunnentrog in barocker Form, in dessen Stein die Jahreszahl 1766 eingemeisselt ist. Nach Paul Stitzi «erinnert der Trog stark an einen Taufbrunnen, und die Tatsache, dass unweit des Gehöftes sich die Römerstrasse vom Illtal her durch den Wald legt, dürfte den Gedanken an eine Taufstätte der ersten christlichen Jahrhunderte aufkommen lassen». Einer Legende zufolge soll die hl. Walburga auf der Römerstrasse hier vorbei gekommen sein. Weil sie durstig war, steckte sie ihren Wanderstab in die Erde, und das Wasser begann zu fliessen. Der Quelle wurden besonders früher wundersame Heilkräfte zugeschrieben.
Die heutige Kapelle wurde vom Basler Weihbischof Kaspar Schnorf am 27. Mai 1685 geweiht und erhielt vor allem im 18. Jahrhundert grossen Zulauf. Später geriet der Ort beinahe wieder in Vergessenheit und drohte zu zerfallen. So wurde 1998 in Leymen die <Association des Amis du Heiligenbrunn> gegründet, die sich um die Wiederbelebung des Quellheiligtums kümmert.