Ottilienkirche
Von der Terrasse vor dem Ottilien-Kirchlein kann man unter schattigen Bäumen den Blick vom Schwarzwald über den Jura bis zur Burgunder Pforte und zu den Südvogesen schweifen lassen. Nach einer der zahlreichen Legenden soll sich hier wie auch auf den anderen beiden Hügeln rund um Basel (BINNINGEN – St. Margarethen und BETTINGEN – St. Chrischona) eine der „drei Schwestern“ – Töchter eines Ritters von Schloss Pfeffingen, deren Liebhaber von ihrem Vater ermordet worden waren – niedergelassen haben. Solche Drei-Frauen-Legenden knüpfen vielfach an Glaubensvorstellungen aus vorchristlicher Zeit an, zum Beispiel an Gestalten wie die keltisch-römischen Matronae, die germanischen Nornen oder an die Dreifaltigkeit der Mond-, Erd- und Sonnenmutter. In der Ottlien-Kirche gibt es einen weiteren Hinweis auf eine Frauen-Dreiheit: das Fresco der drei Frauen Maria Magdalena, Maria-Salome und Maria Kleopas am Grab Christi. Es wird Konrad Witz zugeschrieben. Wer das Patrozinium der Kirche innehatte, ist nicht überliefert. Möglicherweise handelt es sich um eine Michaelskapelle, die am Ort eines vorchristlichen Heiligtums errichtet wurde.
Vom Hünerberg aus gesehen geht die Sonne an der Wintersonnenwende genau über der St.Ottilien-Kirche auf dem Tüllinger Hügel unter. Auf derselben Sonnen-Linie liegt übrigens auch die keltische Siedlung „Basel-Gasfabrik“. Und diese Linie ist wiederum ein Teil des großen „Belchensystems“.