Notre Dame du Schauenberg – der heilige Berg des Oberelsass
Als heiligen Berg des Oberelsass möchte man den Schauenberg bezeichnen. Die Aussicht von seiner Terrasse mit den Gebäulichkeiten und dem Kirchlein ist in jedem Fall berückend. An seinen Füssen liegen die von Reben umgebenen Ortschaften Pfaffenheim und Geberschwihr mit ihren romanischen Kirchen, etwas weiter das Städtchen Rouffach und die weite Ebene von Colmar bis zum Jura. Auf der gegenüber liegenden Rheinseite fällt der Blick zum Kaiserstuhl und Schwarzwald. An klaren Tagen soll man in der Ferne das Münster von Strassburg, jenes von Freiburg und Breisach und selbst die Firnen des Berner Oberlands erkennen können.
Verschiedene Legenden ranken sich um diese viel besuchte Wallfahrtsstätte. 1685 wurde ein Neubau des Kirchleins im spätgotischen Stil in Angriff genommen, den die Rufacher Franziskaner, die nun die Betreuung der Wallfahrt übernommen hatten, vollendeten. Zahlreich sind die Ex votos im hinteren Teil der Kirche, die von der Hilfe der ‹Mutter vom Schauenberg› berichten auf gemalten Bildern und Marmortafeln. In den ehemaligen Klostergebäuden befindet sich jetzt ein Pilgerhaus mit kleiner Gastronomie und Tagungsräumen, das von Schwestern aus dem Kloster Saint-Marc bei Gueberschwihr geführt wird.
Der Wald in der Umgebung mit seinen malerischen Felsen lädt zu Wanderungen ein. So gibt es am Stationenweg den ‹Teufelsstein› (Pierre de Diable) zu entdecken, der Abdrücke der Finger des Bösen enthalten soll (die Legende ist in einem Fenster der Kapelle dargestellt). Ein steiler Pfad führt ausserdem hoch über der Wallfahrtsstätte zum ‹heidnischen Druidenaltar›, der wie ein Dolmen aussieht.